Helden, Sagen und Mythen

Das achte Symposium rund um das Horn lockte 60 Musiker aus ganz Deutschland, Luxemburg und der Schweiz in das Herz des Sauerlandes. Auch in diesem Jahr konnten die beiden Leiter der Horntage, Uwe Becker und Mathias Pfläging, hochkarätige Dozenten gewinnen: Kristina Mascher-Turner und Geoffrey Winter gehören zu den namhaften Hornvirtuosen der heutigen Zeit und sind weltweit für ihr herausragendes Können bekannt. Denise Tryon ist ebenfalls eine der aktuell gefragtesten Solistinnen und speziell im Bereich tiefes Horn international führend. Sie nahm die weite Anreise aus Baltimore (USA) in Kauf, um die „Sauerländer Horntage“ kennen zu lernen. Jean-Christophe Naas von der Deutschen Bläserphilharmonie rundete das hervorragende Dozententeam ab.

Sauerländer Horntage 2017
Abschlussfoto mit den Teilnehmern


Ebenfalls nahmen wieder 15 junge Musiker in zwei Gruppen am Kurs „Zukunftshörner“ teil. Diese wurden mit viel Liebe und pädagogischem Geschick von Chris Brigham (Folkwang Universität der Künste) und Lukas Krämer (Pro Musica Sacra) geleitet. Das Nachwuchsprojekt der „Sauerländer Horntage“ begleiteten die Pädagogin Lena Dawidowski und Betreuer Marco Hildebrand, die für Spiel und Spaß sowie für die nötige Sicherheit der Jungmusiker sorgten.
Die internationale Hornausstellung übernahmen Klaus Fehr (Fehr French Horns, Niederlande), Harm Roestenberg (Willson Band Instruments, Schweiz) und Norbert Riedel (Musik Kontor Overath). Riedel vertritt die Firma Hans Hoyer Hörner (Deutschland). Alle drei zeigten innovative Ideen und die besondere Hornbaukunst, die diese Manufakturen auszeichnet.
Das musikalische Programm stand unter dem Motto „Helden, Sagen und Mythen“ und umfasste viele Stücke, die eigens für die „Sauerländer Horntage“ bearbeitet wurden. Der talentierte Hornist und Arrangeur Josef Kahle bereichert seit Anfang des Jahres das Repertoire der „Sauerländer Horntage“ mit maßgeschneiderter heldenhafter Filmmusik.
Nachdem am Freitag ausschließlich im großen Hornorchester geprobt wurde, stand am Samstagvormittag das Ensemblespiel in Gruppen von 8-10 Hornisten im Vordergrund. Jeder Dozent hatte die Aufgabe, mit seinem Ensemble mindestens ein Stück für das Abschlusskonzert einzustudieren.
Am Nachmittag standen Einzelunterricht und Meisterkurs auf dem Programm. Jeder Teilnehmer konnte sich bei einem Dozenten einschreiben, um persönlich nach individuellen Tipps und Tricks zu fragen und diese in die Praxis umzusetzen. Gleichzeitig fand ein Vortrag der Instrumentenaussteller statt. Klaus Fehr von der Firma Fehr French Horns stellte sich den Fragen der Teilnehmer und konnte in sämtlichen Angelegenheiten weiterhelfen.
Nach der Generalprobe der Ensembles trafen sich alle Dozenten, Profis und sehr ambitionierte Laien, um ein absolut anspruchsvolles Werk einzustudieren: Die Filmmusik zu „Braveheart“ – äußerst fordernd und spieltechnisch auf allerhöchstem Niveau. Eine Komposition, bei der das Horn auf über 4 Oktaven ausgespielt wird!
Zum Matineekonzert am Sonntag strömten so viele Zuhörer in das Musikbildungszentrum, dass Stühle nachgestellt werden mussten und der Konzertsaal bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Heldenhaft begann das Hornorchester mit „Star Trek Raumschiff Voyager“ und nahm das Publikum mit auf eine ferne Reise durch die Galaxien und durch die Welt des Hornsounds. Nach der barocken „Sonata Pian e Forte“ von Gabrieli für zwei große Hornchöre, stand mit „Robert the Bruce“ eine Komposition über den schottischen Befreiungskampf auf dem Programm.
Bei den Vorträgen der Ensembles machten die „Zukunftshörner“ den Anfang und ernteten frenetischen Applaus für ihre Darbietungen.
Die folgenden Ensembles spielten mit viel Herzblut Filmmusik aus „Harry Potter“ und „Fluch der Karibik“ aber auch klassische Arrangements wie „Hunters Delight“ und „Panis Angelicus“.
Zum Abschluss der Ensemblevorträge begeisterte das Team um die Dozenten mit „Braveheart“ das Publikum mit seinem Können und viel Spielfreude.
Nach dem Filmmusikmedley „James Bond 007“ und „Andreas Hofer“, einer musikalischen Hommage an den Tiroler Freiheitskämpfer, folgte das große Finale aller Teilnehmer. Erwachsenenkurs, „Zukunftshörner“ und Dozenten spielten den wunderbar klangvollen Kanon „Dona Nobis Pacem“.

Sauerländer Horntage 2017
Das Organisationsteam der diesjährigen „Sauerländer Horntage“


Das Abschlusskonzert stand unter dem abwechselnden Dirigat von Kristina Mascher-Turner, Denise Tryon, Geoffrey Winter, Jean-Christophe Naas und Mathias Pfläging. Jeder konnte seine eigenen Vorstellungen von Klang, Phrasierung und Artikulation mit diesem außergewöhnlichen Klangkörper umsetzen. Teilnehmer, Dozenten und Organisatoren waren sich einig: Ein gelungener Abschluss eines denkwürdigen Hornfestivals, bei dem Musik und Leidenschaft, gepaart mit Spaß und guten Gesprächen, Brücken zwischen Alter und Herkunft bauen.
Es liegen bereits einige Anmeldungen für die 9. „Sauerländer Horntage“ 2018 vor und die ersten Dozenten sind engagiert, damit das Hornsymposium vom 21. – 23. September 2018 im Herzen des Sauerlandes wieder ein Highlight für alle Teilnehmer, Dozenten und Aussteller wird.