Ein Holländer in Föckinghausen

Teunis de Kieviet, den alle nur John nennen, hinter der rustikalen Theke in seinem Ferienpark Hollandia in Föckinghausen. Foto: Christina Blum

Ferienpark Hollandia: Dorf-Tuning made by John de Kieviet

Teunis de Kieviet, den alle nur John nennen, hat sein eigenes Rezept, um glücklich zu sein: „Wenn meine Gäste glücklich sind, dann bin ich das auch.“ Im Dezember 2009 öffnete der Ferienpark Hollandia seine Tore. Ein Projekt, auf das viele zunächst mit gemischten Gefühlen reagierten. Das kleine, beschauliche Föckinghausen sollte von Urlaubsgästen aus aller Welt überschwemmt werden? Würde das dem Dorf nicht jede Idylle nehmen? Nun – acht Jahre später – ist Föckinghausen immer noch beschaulich, gleichzeitig aber auch weltoffen und attraktiv geworden.

Der, der das geschafft ist John de Kieviet. Ein Holländer, dessen Eltern schon ein Hotel besaßen, in dem der kleine John tatkräftig mithelfen musste. Das gefiel ihm als jungen Burschen aber so ganz und gar nicht. Deshalb trat er zunächst auch nicht in die Fußstapfen seiner Eltern. 33 Jahre war er für große Autofirmen in Holland, Belgien und Deutschland tätig, reiste beruflich durch die halbe Welt. Er sah viele Länder und Städte. Und viele Hotels.

Blick in ein Hotelzimmer vom Ferienpark Hollandia in Bestwig-Föckinghausen. Foto: Christina Blum

Blick in ein Hotelzimmer vom Ferienpark Hollandia in Bestwig-Föckinghausen. Foto: Christina Blum


Freizeit in Bestwig-Föckinghausen: Im Ferienpark Hollandia etwa mit Pool-Billard und Tisch-Kicker. Foto: Christina Blum.

Freizeit in Bestwig-Föckinghausen: Im Ferienpark Hollandia etwa mit Pool-Billard und Tisch-Kicker. Foto: Christina Blum.

Im Urlaub genoss er lieber nähere Reiseziele. Das Sauerland stand ganz oben auf seiner Liste. Jahrzehntelang machte der begeisterte Wintersportler in Winterberg Urlaub. Irgenwann beschlossen seine Frau und er, dauerhaft im Sauerland zu leben und zu arbeiten. Das geeignete Projekt dafür fanden sie nach drei Jahren. Dass es kein kleines Hotel, sondern gleich ein Ferienpark wurde, kommentiert John so: „Ich kann nicht klein. Wenn ich was mache, dann muss ich groß und breit wirken können.“

Seine Rechnung ging auf. Menschen unterschiedlichster Nationalitäten zieht es jetzt in seinen Ferienpark. Niederländer, Belgier und Luxemburger besonders. Aber auch Chinesen und Amerikaner waren schon da. John liebt es, an ihnen seine vielen Sprachkenntnisse anzuwenden.

Seinen Ferienpark besuchen sowohl einzelne Wanderer, Pärchen und Familien wie auch größere Gruppen von Bikern oder Motorradfahrern. Bis zu 70 Personen pro Gruppe waren schon da, allein im letzten Jahr rund 500 Biker und Kradfahrer, während der letzten Montgolfiade fast 60 Ballonfahrer. Viele seiner Gäste kommen aber nicht nur einmal. Nein, es gefällt ihnen so gut, dass sie sogar schon zum sechsten und siebten Mal da sind.

Ferienpark Hollandia in Föckinghausen. Foto: Christina Blum

Ferienpark Hollandia in Föckinghausen. Foto: Christina Blum

Damit die Gäste sich richtig wohl fühlen, werden die Gebäude aus dem Jahre 1964 auch regelmäßig renoviert. Auf seiner Homepage www.ferienpark-hollandia.de, die in Kürze ge-updatet wird, sind noch nicht alle Neuerungen zu sehen. So gibt es in jedem der nun modern gestalteten Hotelzimmer auch TV und Internet. Auch das Restaurant hat ein neues Ambiente bekommen.

Die Anlage mit Freizeithaus, Bar Sauerlandstube, Restaurant und Spielplatz wird gern für Firmenfeste und Familienfeiern genutzt. Seine Gäste nutzen auch das vielfältige Programmangebot. So arbeitet er seit einiger Zeit sehr erfolgreich mit dem Freizeitpark Fort Fun zusammen. Seitdem kommen verstärkt Familien mit Kindern.

John de Kieviet ist ein echter Netzwerker. Nicht im Sinne von Facebook, Twitter und Co., sondern er knüpft noch echte Kontakte. Dazu ist er – wie es sich für einen echten Sauerländer gehört – natürlich auch im Schützenverein, früher im Winterberger, jetzt im Bestwiger.

Auch eine Kegelbahn gibt es im Ferienpark Hollandia. Foto: Christina Blum.

Auch eine Kegelbahn gibt es im Ferienpark Hollandia. Foto: Christina Blum.

Wenn er zu den Schützenfesten geht, nimmt er oft auch seine Mitarbeiter mit. Das Thema Mitarbeiterpflege liegt ihm besonders am Herzen. Und auch hier scheint er alles richtig zu machen. In den letzten fünf Jahren hat sich eine feste Mannschaft gebildet. Sechs Frauen und zwei Männer zählt sein Team. Team ist eigentlich nicht das richtige Wort: „Wir sind wie eine Familie“, sagt de Kieviet. Er kümmert sich gut um seine Leute. Zum Beispiel sind John de Kieviet Pausen – zum „Koffie drinken“-  für die Mitarbeiter wichtig. „Meine Leute sollen nicht nur arbeiten, sie sollen sich auch wohlfühlen.“ Und damit sie auch ein Gespür für die Mentalität der Niederländer bekommen, hat er das ganze Team auch einmal für zwei Tage nach Holland eingeladen. Die Begeisterung darüber hält bis heute an. „Sie arbeiten gut, aber ich bin auch streng“, sagt John. Eine liebevolle Strenge. Für Vorschläge seiner Mitarbeiter ist er immer offen. „Wenn ein Vorschlag gut ist, dann nehme ich den auch gern an.“ Und das ist gut fürs Geschäft. Denn dieses Wohlfühlen überträgt sich auf seine Gäste.

Unterwegs ist er noch immer oft, auch in anderen Hotels. Sammelt weiter Erfahrungen: „Ich schaue immer, was hier los ist. Man nimmt immer etwas mit.“ John de Kieviet leitet seinen Ferienpark mit Herz, Verstand und Erfahrung. Die beste Unternehmensstrategie, denn der Erfolg gibt ihm Recht.

Mehr über Föckinghausen gibt es im neuen WOLL Magazin für Meschede und Bestwig – ab 18. August im Handel.

Kontakt:

Logo Ferienpark Hollandia

Föckinghausen 6-10
59909 Bestwig
Telefon: 0 29 04 / 71 21 58

E-Mail: info@ferienhollandia.de
Web: www.ferienhollandia.de

Text: Christel Zidi