Volksbank Bigge-Lenne will beste Leistungen bieten

Schmallenberg/ Winterberg / Medebach / Hallenberg. Die Volksbank Bigge-Lenne (381 Mitarbeiter, darunter 27 Azubis) hat eine Vision. Die Bank will die besten Leistungen für ihre Mitglieder, ihre Region und ihre Mitarbeiter erbringen. Zu diesem Ziel bekannte sich jetzt Vorstandssprecher Peter Kaufmann auf der Vertreterversammlung des genossenschaftlichen Kreditinstituts in Schmallenberg. Orientierungshilfe auf den Weg zu diesem Ziel soll eine Mission leisten. Diese hat folgenden Wortlaut: „Wir fördern mit unseren Leistungen die Ziele und Wünsche unserer Mitglieder, damit die Menschen in unserer Region besser leben.“
Vor dem Ausblick in die Zukunft der Bank hatte der Vorstandssprecher Rückschau gehalten auf das vergangene Geschäftsjahr. Trotz durchweg positiver wirtschaftlicher Rahmendaten sprach Peter Kaufmann in der Betrachtung des Jahres 2016 von einem „schwierigen Umfeld“ für die Banken. Der Vorstandsprecher nannte vier Themen, die die Kreditbranche unverändert vor große Herausforderungen stellten: Die aktuellen Niedrigzinsen, die fortschreitende Digitalisierung, die demografische Entwicklung im Land und die zunehmende Regulatorik.
Mit dem Verlauf und Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres zeigte sich Kaufmann dennoch insgesamt zufrieden. Die Volksbank Bigge-Lenne verfügt inzwischen über ein Kundengesamtvolumen (Einlagen und Kredite in der eigenen Bank und bei den Partnerinstituten der genossenschaftlichen Finanzgruppe) von 3,39 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,4 Prozent.
Weiter aufwärts ging es im abgelaufenen Jahr auch mit der Bilanzsumme. Die nach wie vor wichtige Messgröße für den Geschäftsumfang einer Bank stieg nach einem Plus von 4,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Motor des bilanziellen Wachstums waren die Kundeneinlagen (Guthaben auf Spar-, Festgeld- und Girokonten), die sich um 4,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro erhöhten. Bei den (bilanziellen) Ausleihungen an Kunden erzielte die Bank einen Zuwachs von 3,8 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Dass unter dem Strich am Ende des Jahres für die Bank auch etwas aus dem gestiegenen Geschäftsumfang herausgekommen ist, zeigen die Steuerzahlungen im Umfang von 4,2 Millionen Euro. Der ausgewiesene Jahresüberschuss nach Steuern beläuft sich auf 6,2 Millionen Euro. Nach Vorwegzuweisungen in die Rücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn in Höhe von 1,963 Millionen Euro, über dessen Verwendung die Vertreterversammlung zu beschließen hatte.
Einstimmig folgte die Vertreterversammlung unter der Leitung von Aufsichtsratsvorsitzenden Christian Berken dabei dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand. Damit erhalten die 47.491 Mitglieder in diesen Tagen auf ihre gezeichneten Geschäftsanteile eine Dividende in Höhe von 4,0 Prozent. Gut 705.000 Euro lässt sich die Volksbank diese Form der genossenschaftlichen Gewinnbeteiligung kosten. Der andere Teil vom Gewinn fließt über die Rücklagen in das Eigenkapital. Aufgrund eines außerordentlichen Buchgewinns ist das Eigenkapital deutlich um 15 Millionen Euro auf 177 Millionen Euro gestiegen. Mit dieser vergleichsweise komfortablen Ausstattung fühlt sich die Bank gut gerüstet für die aktuellen Herausforderungen in der Finanzbranche. Neben dem erfolgreichen Geschäftsergebnis informierte Vorstandssprecher Peter Kaufmann die 202 anwesenden Mitgliedervertreter mit Stolz darüber, dass die Unesco die Genossenschaftsidee als ersten deutschen Beitrag in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat. Für die Genossenschaftsidee spricht laut Unesco das bürgerliche Engagement im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich – und zwar jenseits von privaten und staatlichen Wirtschaftsformen. „Kulturerbe ja, aber kein Denkmalschutz. Tradition braucht Entwicklung“, rief Kaufmann den Parlamentariern der Genossenschaft zu. Deshalb müsse die künftige Entwicklung der Bank gemeinsam vorangetrieben werden. Der Vorstandssprecher der Bank appellierte in seiner letzten Rede vor der Vertreterversammlung auch an die Verantwortung der Vertreterinnen und der Vertreter für die Gestaltung der Zukunft. „Vorstand und Aufsichtsrat brauchen Sie. In der Mitgliedervertreterversammlung werden die wichtigsten Entscheidungen getroffen. Vertrauen Sie Ihrem Aufsichtsrat, Ihrem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
Volle Rückendeckung für ihren eingeschlagenen Kurs erhielten Vorstand und Aufsichtsrat von den Mitgliedervertretern. Diese sprachen beiden Gremien die Entlastung aus und stellten darüber hinaus den Jahresbericht fest. Auf personelle Kontinuität setzte die Versammlung bei turnusmäßig anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat. Die turnusmäßig ausgeschiedenen Mitglieder Hildegard Köster und Friedrich Knipschild wurden einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Aufgrund ihres Alters schieden dagegen Johannes Jürgens, Franz-Josef Noeker und Josef Schuppert aus dem Aufsichtsrat aus. Sie wurden mit Dankesworten vom ehemaligen Präsidenten des Rheinisch Westfälischen Genossenschaftsverbandes, Hartmut Schauerte (Staatssekretär a.D.) für ihr ehrenamtliches Engagement aus dem Aufsichtsrat mit der Silbernen Raiffeisennadel verabschiedet.