Durch Helfen Werte schaffen

Kreis Olpe / Hochsauerlandkreis. Stiftungen haben es derzeit schwer. Reine Vermögensstiftungen, die durch die Erzielung von Kapitalerträgen Gutes tun wollen, leiden ebenso wie viele Sparerinnen und Sparer unter der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Eine Herausforderung, vor der auch die Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung steht. „Zur Zeit zehren wir noch von den guten Kapitalanlagen der Vergangenheit“, so Peter Kaufmann, Vorstandssprecher der Volksbank Bigge-Lenne. 60.000 Euro will die Stiftung in diesem Jahr Vereinen und Gemeinschaften für Projekte zur Verfügung stellen, die sich mit dem Thema „Wasser“ beschäftigen.
„Wasser ist nicht nur das wichtigste Lebensmittel auf dieser Welt, Wasser gestaltet auch unser Umfeld und damit unseren Lebensraum. In vielen Orten tragen Quellen, Bäche, Flüsse und Brunnen zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger bei“, betont Hartmut Schauerte, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. Erklärtes Ziel der Stiftung sei es, bürgerschaftliches Engagement für die Region zu unterstützen und finanziell zu fördern. Die Vereine und Institutionen vor Ort, die Projekte rund um das Wasser realisieren wollen, könnten sich mit guten Chancen auf eine Förderung bewerben. Die einzige Bedingung: Sie müssen gemeinnützig sein und im Geschäftsgebiet der Volksbank Bigge-Lenne, in den Städten und Gemeinden Schmallenberg, Lennestadt, Attendorn, Finnentrop, Hallenberg, Kirchhundem, Medebach und Winterberg, arbeiten. Erste Informationen liefert die Internetseit www.voba-bigge-lenne.de sowie eine ausführliche Broschüre, die in allen Filialen und Beratungszentren der Genossenschaftsbank an Bigge und Lenne erhältlich ist.
Die Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung war im Jahr 2000 von 8.000 Mitgliedern der Volksbank gegründet worden. Jährlich sollen nun Jahresthemen ausgeschrieben werden – 2017 startet mit dem Thema „Wasser“. Zweck der Sitftung ist grundsätzlich die Förderung von Kunst und Kultur, des Umelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes, der Heimatpflege und Heimatkunde, der Jugendhilfe sowie des Sports im Geschäftsgebiet von Attendorn bis Züschen. In den letzten Jahren konnten bereits zahlreiche Projekte gefördert werden, u.a. zehn Musikschulen. Außerdem hat sie den Kauf von drei Autos für den Caritas Hospizdienst sowie eine Maßnahme zur Schuldenprävention an fünf Schulen finanziert.
Vorstandsmitglieder der Stiftung sind satzungsgemäß die Volksbank-Chefs Bernd Griese, Andreas Ermecke und Michael Griese. Kuratoriumsmitglieder sind der ehemalige Staatssekretär und Vorsitzende Hartmut Schauerte aus Kirchhundem, der stellvertretende Vorsitzende und langjähriger Volksbank-Vorstand Martin Grosche aus Winterberg, Christian Berken aus Schmallenberg, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank sowie die Volksbank Aufsichtsräte Werner Hoffmann (Finnentrop) und Johannes Jürgens (Attendorn). Weiterhin zählen zum Stiftungsvorstand Johannes Horn (Lennestadt), Dietmar Meeser (Kirchhundem), Martin Feldhaus (Schmallenberg), Martin Grosche (Winterberg) und Michael Kronauge (Hallenberg).
Martin Grosche betont noch einmal die besondere Herausforderung von Stiftungen im Zusammenhang mit der derzeitigen Nullzinsphase: „Wir müssen hier neue Wege gehen“, und führt eine Reihe von Möglichkeiten auf: „Bürgerinnen und Bürger, die im Rahmen ihrer Geburtstagsfeier oder ihres Firmenjubiläums auf Geschenke verzichten, haben die Möglichkeit, Geld für einen guten Zweck über die Stiftung zu sammeln. Diese leitet die Spenden dann nach den Wünschen des Initiators weiter. Spendenquittungen werden ausgestellt“, so Grosche. Wem die Stiftungsidee gefällt, kann auch die Arbeit der Stiftung mit Zustiftungen unterstützen. Diese werden dann im Sinne des Zustifters betreut und verwaltet. Wer sich Gedanken darüber macht, eine eigene Stiftung zu gründen, aber den bürokratischen Aufwand und die Kosten scheut, auch dafür hat die Volksbank Bigge-Lenne-Stiftung eine Lösung: Ab sofort besteht auch die Möglichkeit, unter dem „Mantel“ der Stiftung eine eigene auf den Namen des Stifters lautende (nicht rechtsfähige) Stiftung zu gründen. „Das macht die Gründung von Eigenstiftungen einfach und hilft den Menschen in der Region“, so Vorstandsmitglied Bernd Griese abschließend.