Industrie 4.0 in der Praxis

Schmallenberg. Wo auch immer auf der Welt Rohre gebogen, geschnitten, geformt und gereinigt werden, kommen die Anlagen von transfluid zum Einsatz – und das schon seit fast 30 Jahren. Was als kleines Unternehmen mit einer Produktionsfläche von 150 qm in Gleidorf begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Weltmarktführer mit 150 Mitarbeitern und 9.100 qm Produktionsfläche entwickelt. Grund genug für die Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ), gemeinsam mit rund 50 Mitgliedern, die Umsetzung von Industrie 4.0 in der Praxis zu erfahren und bei einer geführten Betriebsbesichtigung hinter die Kulissen des Unternehmens zu blicken.
Wichtig war es den anwesenden Geschäftsführern der transfluid Maschinenbau GmbH, Burkhard Tigges und Ludger Bludau, sowie Stefan Schmidt, Leiter Einkauf und IT, die Vorteile der Digitalisierung für die Kunden und innerhalb des Unternehmens aufzuzeigen, aber auch für die damit verbundenen Risiken zu sensibilisieren. „Die Digitalisierung bietet den Kunden, aber auch unseren Mitarbeitern, Transparenz und Vernetzungsmöglichkeiten. Jeder ist mit Jedem verbunden“, führte Stefan Schmidt aus. So sind etwa über Datamatrix-Codes auf den Produkten detaillierte Produkt- oder Bestellinformationen für den Kunden ersichtlich. Zudem ist für das Unternehmen die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, kurz M2M, ein fester Servicebestandteil. Der automatische Datenaustausch der Maschinendaten erfolgt dabei über das Mobilfunknetz. „Die Maschinen senden uns präzise Daten und wir können vorab reagieren, bevor es überhaupt zu Ausfallzeiten im Produktionsprozess des Kunden kommt. Uns wird durch diese Technologie eine unkomplizierte Fernüberwachung der Maschinen ermöglicht“, berichtet Schmidt.
Jeder Fortschritt birgt jedoch auch Risiken: Die Gefährdung von IT-Systemen und Computern durch Cyberangriffe hat stark zugenommen. „Wir sehen uns etwa 1.200 Angriffen ausgesetzt – und das täglich“, so die transfluid-Verantwortlichen. Im Rahmen des 12. Unternehmerforums stellte der Weltmarktführer daher einen im Unternehmen erfolgreich umgesetzten Maßnahmenkatalog vor und warb bei den anwesenden Unternehmensvertretern für eine hohe Sensibilität gegenüber Cyberkriminalität.
Bei der anschließenden Unternehmensbesichtigung konnten sich die anwesenden SUZ-Mitglieder selbst ein Bild der vielfältigen Rohrbearbeitungsmaschinen und Rohrbiegemaschinen machen.
Hintergrund:
Die Veranstaltungsreihe „Unternehmerforum“ der Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. hat sich das Ziel gesetzt, die Vernetzung und das gegenseitige Kennenlernen der Schmallenberger Unternehmen aktiv zu fördern.
Durch Einblicke in Unternehmen, das Erläutern von Unternehmensprozessen und den Erfahrungsaustausch zu speziellen Themen werden neue Impulse gesetzt und Wissen am Standort weitergegeben.