Mescheder Geburtshilfe zieht am 30. April nach Hüsten um

Arnsberg/Meschede. Bereits im September letzten Jahres wurde die langfristig angestrebte Zusammenarbeit des St. Walburga-Krankenhauses und dem Klinikum Arnsberg vorgestellt. Nun folgt zum 30. April mit dem Umzug der Mescheder Geburtshilfe nach Hüsten der erste Schritt.
In der heutigen Abteilungssitzung der Gynäkologie/ Geburtshilfe des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede verkündeten beide Krankenhausträger und Vertreter der Mitarbeitervertretung für Ende April den ersten Umsetzungsschritt der Zusammenarbeit beider Kliniken und somit den geordneten Übergang zunächst der Geburtshilfe zum 1. Mai 2017 an den Hüstener Standort des Klinikums Arnsberg. Auch die Mitarbeiter beider Kliniken sowie die niedergelassenen Ärzte im Einzugsgebiet wurden über diese konkreten Umzugspläne informiert.

Der erste konkrete Schritt der Zusammenarbeit zwischen dem St. Walburga-Krankenhauses und dem Klinikum Arnsberg wurde heute den MitarbeiterInnen der Kreisstadt-Klinik vorgestellt, von links: Dr. Norbert Peters/ Chefarzt der Geburtshilfe Klinikum Arnsberg, Jörg Beschorner/Pflegedirektor Klinikum Arnsberg, Petra Großkurth/ Leitende Hebamme St. Walburga-Krankenhaus, Dr. Georg Köhne/ Ärztlicher Direktor St. Walburga-Krankenhaus, Anja Rapos/ Geschäftsführerin St. Walburga-Krankenhaus, Heinz Hückelheim/ Vorsitzender Mitarbeiter-Vertretung St. Walburga-Krankenhaus, Petra Niermöller/Pflegedirektion St. Walburga-Krankenhaus und Werner Kemper/ Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Arnsberg.


Die Mescheder Mitarbeiter der Abteilung Geburtshilfe erhalten im Rahmen der Kooperation der beiden Kliniken einen Anschluss-Arbeitsvertrag  im  Klinikum Arnsberg. Allen Beteiligten ist während der Mitarbeiter-Sitzung anzusehen, dass die Entscheidung zur endgültigen Schließung der Geburtshilfe in Meschede sicherlich nicht einfach gewesen ist. „Dennoch, wir haben vor allem eine Verbindlichkeit und Informations-Pflicht gegenüber unseren MitarbeiterInnen“, betont Anja Rapos, Geschäftsführerin des St Walburga-Krankenhaus. „Gegenüber dem Mitarbeiter-Team der Geburtshilfe wird es Zeit, die Ungewissheit zu beenden und allen, die aus persönlichen Gründen nicht mit an das Klinikum Arnsberg wechseln möchten, die Möglichkeit zu geben, ihre neue berufliche Wirkungsstätte selbst zu wählen“, so Rapos. Sie selbst schätzt die Arbeitsmarktsituation im HSK nach der plötzlichen Schließung der Gynäkologie/ Geburtshilfe in Menden zum Monatsende als derzeit drastisch verschärft ein und ist froh, dass bereits vergangenes Jahr jedem ein Anschluss-Arbeitsvertrag im Klinikum Arnsberg garantiert wurde. „Besonders in den letzten Monaten stand fast die gesamte Mitarbeiterschaft der Abteilungen hinter uns und diese haben immer wieder versichert, dass bis zum letzten Tag des Umzugs versucht wird, die Dienstpläne aufrecht zu erhalten. Dafür sind wir sehr dankbar, umso größer ist unsere Verpflichtung dem Team gegenüber, jetzt nach Fertigstellung des vierten Kreißsaal im Klinikum Arnsberg die Unsicherheit bezüglich des zeitlichen Planungen zu beenden, in aller Ruhe konkret zu werden und mit großer Besonnenheit die langfristige Sicherung der stationären Gesundheitsversorgung in der Kreisstadt Meschede zu gewährleisten“, ergänzt Heinz Hückelheim, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung der Kreisstadt-Klinik.
„Wir werden alles daran setzen, die geburtshilfliche Versorgung für werdende Eltern in der Region zu sichern“, erklärte Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Arnsberg. „Um werdenden Eltern, die sich in den nächsten Wochen nach alternativen Geburtsstationen umsehen, gerecht werden zu können, haben wir am Klinikum Arnsberg, Standort Karolinen-Hospital, zuletzt nochmals kräftig in die geburtshilfliche Abteilung investiert. Ein vierter Kreißsaal steht kurz vor der Fertigstellung. Auch unser Team haben wir aufgestockt. Über weitere personelle Verstärkung sprechen wir derzeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der geburtshilflichen Abteilung des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede. Mit dem neuen vierten Kreißsaal und einer verstärkten Mannschaft verfügen wir über gute personelle und räumliche Voraussetzungen, um die Schwangeren optimal versorgen zu können“, zeigt sich Kemper überzeugt und weist gleichzeitig darauf hin, „dass die krankenhausrechtliche Verlagerung von Mehrbetten noch der krankenhausrechtlichen Umsetzung bedarf und auch die volle Finanzierung durch die Krankenkassen derzeit noch aussteht“. Auch die seit 2014 parallel laufende Sanierung und Modernisierung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Kinderklinik) steht unmittelbar vor dem Abschluss. Der Ausbau der Elternschule in Meschede mit einem stetig wachsenden Kursangebot für werdende Eltern ist ebenfalls gemeinsame Zielsetzung.
Der angestrebte Disziplinentausch der Urologie nach Meschede bzw. der der Gynäkologie/ Geburtshilfe in das Klinikum Arnsberg liegt, wie berichtet, zur Entscheidungsvorlage an das Ministerium jetzt bei der Bezirksregierung Arnsberg. Wann dieser realisiert wird, ist immer noch offen. Nachdem dieser bereits in dem Regionalen Planungskonzept der Krankenkassen vorgesehen war, hängt es jetzt an dem weiteren Planungsvorschlag, den die Bezirksregierung dem Ministerium vorlegen wird. Beide Klinikträger werden daher versuchen, durch Gespräche den Fortgang dieses Planungsverfahrens weiter voranzutreiben. Bis es soweit ist, arbeitet die Gynäkologische Abteilung im St. Walburga-Krankenhaus wie bisher weiter.