Wunschzettel nach über 70 Jahren durch Zufall gefunden

Die Wunschzettel für Weihnachten sind wohl schon alle längst geschrieben und an passender Stelle ausgelegt oder vorgelegt worden. Vor hundert Jahren waren die Wünsche, zumindest auf dem Lande, wenn überhaupt, sehr sparsam. Vor allem wünschte man sich einen Weihnachtsbaum mit all seinem Schmuck und auch kleine Geschenke.
Bärbel Michels hat in ihrem Buch „Das Fest der Liebe – Weihnachten im Sauerland und Wittgensteiner Land in früherer Zeit“ ein schönes Beispiel für einen Wunschzettel, wie er vor etwa hundert Jahren aussah, festgehalten.
„Davon zeugt ein Wunschzettel, den ein kleiner Schreiber in den 1920er Jahren sorgfältig hinter eine Fensterverkleidung gesteckt hatte. Er muss sich viel Mühe gegeben haben, sein Briefchen dort heimlich zu verbergen, des es wurde erst nach über 70 Jahren durch Zufall gefunden. Ob das Christkind wohl dennoch alle Wünsche erfüllen konnte? Das Briefchen, adressiert „an das liebe Christkindchen im Himmel“, hatte folgenden Wortlaut: „Liebes Christkindchen, bringe mir einen Baukasten, ein Fluchzeug, ein Schauckelpferd, ein Buch welches Grimmsmärgen (Grimms Märchen) und andere Geschichten enthält. Eine Mundharmonika auf D gestimmt. Ein Kino. Spekulazius und Nüsse.“ – Der Junge stammte aus dem Dörfchen Niederberndorf bei Schmallenberg.
Bärbel Michels: Das Fest der Liebe – Weihnachten im Sauerland und Wittgensteiner Land in früherer Zeit. WOLL-Verlag – ISBN 9-783943-681505. Erhältlich in Sauerländer und Wittgensteiner Buchhandlungen und im WOLL-Onlineshop.