Was hat die SCHUFA mit dem Kredit zu tun?

Ein Hauskauf oder ein neues Auto – solche Ausgaben können nur wenige Menschen ohne Kredit finanzieren. In Anbetracht der Zinssätze, die derzeit so niedrig wie nie sind, ziehen viele Verbraucher einen schnell verfügbaren Kredit dem langjährigen Sparen vor. Doch nicht immer gewährt die Bank einen Kredit, lehnt den Antrag beispielsweise aufgrund eines schlechten SCHUFA-Scores ab. Welche Rolle spielt die SCHUFA dabei genau?
Online-Kreditmarktplätze sind im Kommen und locken mit günstigen Angeboten. Bei Smava beispielsweise erhalten Verbraucher Kredite zu einem niedrigen effektiven Jahreszins von 0,99 Prozent. Diese Niedrigzinsen führen zu immer mehr Kreditanträgen, doch in jedem Fall muss der Antragsteller im Vorfeld die Bonitätsprüfung bestehen, mit der die Geldinstitute die Kreditwürdigkeit potenzieller Kreditnehmer überprüfen. Nur sehr wenige wissen: Bereits bei einer Bestellung über das Internet holen sich die Geldinstitute Auskünfte von der SCHUFA. In aller Regel ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen die sogenannte SCHUFA-Klausel enthalten, mit welcher der Kunde der Weitergabe seiner Daten an die Auskunftei zustimmt.

Häufiger Grund für die Ablehnung eines Kredits: Negative SCHUFA-Einträge

Die SCHUFA besitzt Informationen über das Zahlungsverhalten von insgesamt 66 Millionen Bundesbürgern. Für jeden wird ein Score-Wert vergeben, der die Wahrscheinlichkeit in Prozent ausdrückt, mit der der Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Die SCHUFA bezieht ihre Daten von über 9.000 Vertragspartnern, zu denen vor allem Banken, Leasing-Gesellschaften und Telekommunikationsanbieter zählen. Liegen negative SCHUFA-Einträge vor, vergeben nur die wenigsten seriösen Banken noch einen Kredit. Doch es gibt auch gute Nachrichten: „Zu über 90 Prozent der von uns erfassten Verbraucher liegen ausschließlich positive Informationen vor“, betont Ingo Koch, Sprecher der SCHUFA. Für jene 90 Prozent ist die SCHUFA-Auskunft von Vorteil, da sie ihnen bestätigt, dass sie zahlungswillig und -fähig sind. Bei 4,1 Prozent der Verbraucher liegt die Risikoquote, mit der Probleme bei der Kreditrückzahlung auftreten, bei mehr als 10 Prozent. Weitere 4,4 Prozent befinden sich in einer kritischen finanziellen Lage, etwa dem Verbraucherinsolvenzverfahren.

Verschlechtert sich der SCHUFA-Score durch eine Kreditanfrage?

Nein. Eine Kreditanfrage ist immer SCHUFA-neutral und hat keinen negativen Einfluss auf den SCHUFA-Score. Verbraucher können so viele Kreditanfragen stellen wie sie möchten. Doch die SCHUFA ist bei weitem nicht die einzige Auskunftei. Es ist häufig ein Irrtum zu glauben, dass Banken ausschließlich die SCHUFA zurate ziehen, sie ist lediglich die bekannteste deutsche Auskunftei. Kreditinstitute beziehen beispielsweise auch von Creditreform oder Deltavista Auskünfte über die Bonität der Verbraucher.

Wie kann der SCHUFA-Score verbessert werden?

Hier gibt es im Grunde ausschließlich selbstverständliche Tipps. Kredite, hierzu zählen beispielsweise auch Ratenzahlungen, sind immer in einem Rahmen zu halten, der finanziell gut zu verkraften ist. Kredite sollten so schnell wie möglich abgelöst und Rechnungen pünktlich und regelmäßig bezahlt werden. Ist dies einmal nicht möglich, dürfen Mahnungen keinesfalls ignoriert werden. Bei gerechtfertigten Forderungen sollte der Betrag in den nächsten Tagen bezahlt werden. Wird eine Forderung als ungerechtfertigt erachtet, ist dieser schnellstmöglich zu widersprechen.

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