Südwestfalen macht Schule

WOLL Sauerland Feuerwehr

Eine Tour mit dem Museumsbus zum Attendorner Feuerwehrmuseum

Geschichte hautnah erleben, statt sie im staubigen Klassenzimmer erzählt zu bekommen. Das ist im Attendorner Feuerwehrmuseum möglich. Als qualifizierter, außerschulischer Lernort des Projekts „Südwestfalen macht Schule“ können Schulklassen aus dem Kreis Olpe das Museum bequem mit dem kostenlosen Museumsbus der AG Museumslandschaft besuchen. WOLL ist dabei gewesen, als eine zweite Schulklasse die Geschichte der Feuerwehr in Attendorn näher unter die Lupe genommen hat.
Große Kinderaugen staunen nicht schlecht beim Anblick eines Hornissennestes, das Ulrich Johannes, Feuerwehrmann und 1. Vorsitzender des Vereins Attendorner Feuerwehr-Museum, den Grundschülern in einer Vitrine zeigt. Der Vorsitzende bietet das Lernprogramm „Auf Entdeckungstour bei der Feuerwehr“ für alle Schulformen individuell angepasst an. Das erlebnisorientierte Lernen, das auch Arbeitswelten zeigen soll, steht für das Projekt „Südwestfalen macht Schule“ an erster Stelle. Die Erfolgskriterien unterliegen fünf Punkten, u. a. die Anknüpfung an ein passendes Unterrichtsthema mit und anhand von authentischen Objekten, ein altersgerechter Zeitplan und die Möglichkeit zur Eigenaktivität unter Anleitung von erfahrenen Betreuern vor Ort.

Individuell nach Jahrgängen konzipiert

Deshalb beantwortet Ulrich Johannes gerne alle Fragen, die während des Museumsbesuchs aufkommen. Bei jüngeren Schülern achtet er vor allem darauf, viele Dinge zeigend zu erklären. Schüler aus älteren Jahrgängen dürfen sich ein Exponat aussuchen, selbst recherchieren und ihre Ergebnisse vorstellen.
In der Museumshalle finden sich viele Exponate rund um das Feuerlöschwesen aus den vergangenen Jahrhunderten. Deutlich wird dabei, dass vor allem in den letzten Jahrzehnten viele technische Fortschritte gemacht wurden. Insbesondere ist das an der Entwicklung der Ausrüstung, Pumpen, Feuerlöscher und Uniformen der Feuerwehr zu sehen. Heute fährt die Feuerwehr motorisiert, in den Anfängen aber mussten die Vorrichtungen zum Feuerlöschen auf einem Karren transportiert werden, der geschoben werden musste.

Von Früher und Heute

Vorbei an ganz alten Ausstellungsstücken, die aus der Anfangszeit der Feuerwehr berichten, geht es über eine Treppe nach oben in einen Raum, in dem Arbeitskleidung, Helme und Mützen aus verschiedenen Jahrzehnten und Ländern ausgestellt sind. Spannend sind auch die Sammlung kleiner Figürchen und Fahrzeuge und die Mini-Version der Türme, in dem früher die Feuerwehrschläuche nach den Löscheinsätzen zum Trocknen aufgehängt wurden. Diese Türme standen in Originalgröße bis 1957 mitten in Attendorn.
Zwischendurch macht Ulrich Johannes mit den Kindern eine kleine Frühstückspause, während der er noch einige Fragen beantwortet und erklärt, wie man einen Brand meldet und was ein Feuerwehrmann früher und heute für Schutzkleidung getragen hat bzw. trägt.
Danach geht es runter, diesmal in die Halle mit den großen Einsatzfahrzeugen. In einige davon dürfen sich die Kinder auch hineinsetzen und so erfahren, wie man als Feuerwehrmann in so einem großen Auto sitzt. Wichtig für jeden Einsatz ist, dass alles an seinem Platz liegt und die Feuerwehrleute sofort ausrücken können, wenn sie gerufen werden. Daher ist es nach jedem Einsatz wichtig, dass alles wieder an seinen Platz kommt, denn jede Sekunde zählt.

Übung ist wichtig

Das Podest der Drehleiter nutzen die Kinder noch für ein Klassenfoto, damit sie später auch eine Erinnerung an den tollen Ausflug haben. Das größte Highlight ist jedoch der Gang durch die Atemschutzstrecke, durch den die Schulklasse am Ende der Führung gruppenweise kriechen darf. Diese Übungsanlage nutzen viele Feuerwehrfrauen und -männer im Kreis Olpe regelmäßig, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Wenn die Großen üben, kommt auch eine Nebelmaschine zum Einsatz und die Feuerwehrleute müssen in voller Montur versuchen, durch das Labyrinth zu kommen.
Für die Klasse der Gräfin-Sayn-Schule Drolshagen war es spannend, in Gruppen durch den Gang zu kriechen und auf gegenseitige Hilfe angewiesen zu sein. Das schult am Ende noch einmal den Zusammenhalt, denn Feuerwehr ist Teamarbeit.

Weitere Angebote

Zum Schluss bringt der Museumsbus die Zweitklässler nach einem anstrengenden, aber erlebnisreichen Tag wieder zurück zur Schule. Der Museumsbus, dessen Fahrten in begrenzter Anzahl vom Kreis Olpe finanziert wird, bringt die Kinder aber nicht nur ins Feuerwehrmuseum, sondern auch zu anderen außerschulischen Lernorten. Dazu gehören alle Museen und Sammlungen der AG Museumslandschaft, unter anderem das Südsauerland-Museum, das Bergbaumuseum Siciliaschacht, die Wendener Hütte und das Kulturgut Schrabben-Hof, Silberg. Die Lehrpersonen der Schulklassen, die sich beteiligen, führen jeweils eine Vor- und Nachbereitung des erlernten Stoffes durch. Die Ausflüge mit dem Museumsbus sollen helfen, die Geschichte der eigenen Heimat besser kennenzulernen und außerdem eine Verknüpfung schaffen, an die sich die Kinder später noch erinnern können, wenn sie erwachsen sind. Denn woran erinnert man sich nach der Schulzeit am besten? Genau, an spannende Ausflüge!


von D. Fischer [Text] und G. Cramer [Fotos]
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