Unterwelten am Tag des Offenen Denkmals

Streifzug durch spannende Unterwelten
Auf einen Streifzug durch spannende „Unterwelten“ lädt der Märkische Kreis am Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, 11. September ein. An insgesamt neun verschiedenen Standorten bietet er an diesem Tag kostenlose Führungen an. In Iserlohn stehen die Erforschung der Baarbach-Katakomben, die Besichtigung der Luftschutzstollen der Altstadt und die Erkundung der Dechenhöhle mit Taschenlampen (bitte mitbringen!) auf dem Programm. Allerdings ist für die erst genannte Führung durch die Katakomber die maximale Teilnehmerzahl erreicht. Für den Luftschutzstollen der Altstadt wird eine zusätzliche Führung um 16 Uhr angeboten. Die Führung um 15 Uhr ist bereits ausgebucht.
Bereits um 13.30 Uhr startet die Führung an der Dechenhöhle in Iserlohn-Grüne, an der maximal 40 Personen teilnehmen können (Anmeldungen sind hier noch möglich!). Auch 148 Jahre nach ihrer Entdeckung sie als eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Durch ihre relativ hohe Lage über dem Grüner Tal wird sie schon seit Jahrtausenden nicht mehr von Wasser durchflossen.
Tropfsteinfomationen
Seit mindestens einer halben Million Jahre wachsen die zahlreichen Tropfsteinformationen in vielfältigsten Formen und Farben. Knochenfunde in den mächtigen Lehmablagerungen zeugen von der Tierwelt des Eiszeitalters und sind meist von Höhlenbären, den ehemaligen Höhlenbewohnern. Zu den bedeutenden Funden zählt das Skelett eines im Jahre 2000 ausgegrabenen Höhlenbärenbabys und der Schädel eines Wald- oder Merck¹schen Nashorns, der bereits 1993 entdeckt wurde und einen sehr seltenen Höhlenfund in Westfalen darstellt. Zu den heutigen Bewohnern der Höhle zählen u.a. die Höhlenradnetzspinne und Fledermäuse.
In die Luftschutzstollen unter der Iserlohner Altstadt geht es bei den Führungen um 15 (ausgebucht) und 16 Uhr. Er wurde während des Zweiten Weltkriegs seit dem Sommer 1943 im Bereich unterhalb der Obersten Stadtkirche angelegt. Ursprünglich sollte der Luftschutzstollen bei einer geplanten Länge von 500 bis 550 Metern bis zu 6600 Menschen aufnehmen können. Bis Kriegsende wurde allerdings nur eine Stollenlänge von etwa 200 Metern erreicht, die etwa 2000 Schutzsuchenden eine Zuflucht vor den alliierten Luftangriffen bot. 2004, annähernd 60 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkriegs, konnte das Stadtmuseum Iserlohn den nur 200 m entfernten Luftschutzstollen Altstadt für seine museumspädagogische Arbeit übernehmen.
Baarbach-Katakomben
Nicht mehr anmelden kann man sich für die Führung durch die Baarbach-Katakomben. Sie entstanden Ende des 19. Jahrhunderts als die Iserlohner Innenstadt nach Norden wachsen sollte. Für die Planer stellte das Baarbachtal eine topografische Barriere dar. ‚Kurzerhand‘ wurde eine großflächige Gewölbekonstruktion errichtet, die den Baarbach und das Tal überspannt: die Baarbach-Katakomben.
Oberhalb dieser bautechnisch und architektonisch bemerkenswerten Konstruktion konnten nun eine repräsentative Allee und Wohnhäuser errichtet werden. Von außen deutet heute nichts auf diese Anlage hin, sie ist komplett unsichtbar. Die großzügige Überbauung des harmlos anmutenden Rinnsals Baarbach erklärt sich bei starken Regenfällen von selbst – der Baarbach wird dann in Sekunden zum reißenden Fluss, der alles aus den Katakomben spült. Bei vielen Iserlohnern lösen die Katakomben heute noch Jugend-Erinnerungen aus, als man noch an verschiedenen Stellen verbotenerweise in die Katakomben hinein gehen und kleine Abenteuer erleben konnte.
Wer sich für die kostenlosen Führungen interessiert, sollte sich bis zum 02. September anmelden beziehungsweise auf die Warteliste setzen und zwar beim Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises, Kreishaus I Altena, Bismarckstraße 15, 58762 Altena, Telefon: 02352/9667045, info@mk-tourismus.de oder https://mk-tourismus.de/tourismusportal/erleben erforderlich. Dort ist auch das komplette Programm der „Unterwelten“ abrufbar.