„Bänker“ aus Leidenschaft

WOLL Sauerland Bänke

In Attendorn kümmern sich fünf rüstige Renter ehrenamtlich um gut 500 Bänke Und tragen damit zur Lebensrettung bei.

„Wir treffen uns am Dienstagmorgen um 10.00 Uhr an der A7.“ Mit diesen Worten hatte Walter Müller vom Seniorenrat der Hansestadt Attendorn seine Mitstreiter per E-Mail zum nächsten Arbeitseinsatz eingeladen. Mit dem Treffpunkt „A7“ war allerdings nicht die Autobahn von Flensburg nach Füssen, sondern eine Bank im Waldgebiet „Waterland“ in der Nähe von Ennest gemeint.
An gut 500 Ruhebänken im gesamten Attendorner Stadtgebiet wurden in den vergangenen zehn Jahren kleine wetterfeste Notfall-Schilder angeschraubt, auf denen neben dem aufgehenden Halbmond als Teil des Attendorner Stadtwappens zusätzlich noch der Buchstabe A für Attendorn und eine fortlaufende Zahl eingefräst sind. Und genau diese Zahl kann Leben retten. Denn sollte es beim Wandern, Sport treiben oder beim Familienausflug im Wald einmal zu einem Notfall kommen, muss nur die Telefonnummer 112 gewählt und dem Rettungspersonal die Bank-Nummer mitgeteilt werden. Der Rettungsleitstelle in Olpe liegen alle 490 bislang erfassten GPS-Daten der Bänke, jeweils ein Foto des genauen Standorts sowie die optimale Zufahrtbeschreibung für die Rettungsfahrzeuge vor. In Dutzenden Fällen konnte dank dieses Bankkatasters bereits schnelle Hilfe geleistet werden. Das System kann natürlich nur funktionieren, wenn man ein Handy dabei hat.

Mit Hammer, Schaufel und GPS

Verantwortlich für dieses lebenswichtige Projekt ist ein derzeit fünfköpfiges Team, bestehend aus Walter Müller vom Attendorner Seniorenrat, Uli Lingemann, Axel Stump, Harald Hütte und Dr. Dieter Scharpegge. Diese fünf rüstigen Rentner scheuen sich nicht, neben Akkuschrauber, Hammer und Schaufel auch moderne GPS-Geräte in die Hand zu nehmen, um die „Notfallbänke“ zu registrieren. Ebenso kümmern sich die „Attendorner Bänkewarte“ fast täglich darum, die Bänke in Schuss zu halten. Und das alles ehrenamtlich. So wie im Waterland, wo an der „A7“ sämtliche Holzelemente der Bank ausgetauscht werden mussten.

In Gedenken an Karl Prior

Schmerzlich vermisst wird Karl Prior (Foto rechts), der im März verstarb. Der Neu-Listernohler führte fast täglich Kontrollgänge durch, die nun auf die Schultern der übrigen Mitstreiter verteilt werden, die sogar über das Attendorner Stadtgebiet hinaus aktiv sind. So stehen einige der Bänke „im Ebbe“, auf dem Gebiet des Märkischen Kreises. Da in diesem Fall ein Notruf bei der Leitstelle in Lüdenscheid aufläuft, ist man auch hier über das vorbildliche Projekt aus Attendorn informiert. Große Unterstützung bei der Kartierung, Materialbeschaffung und Finanzierung des Projektes erhalten die fünf „Bänker“ durch die Stadtverwaltung Attendorn, den Baubetriebshof und den Ruhrverband.WOLL Sauerland Bänke
Wer Rückfragen zum Projekt „Ruhebänke“ hat oder eine defekte Bank melden möchte, kann sich gerne an Walter Müller wenden, Tel. 02722/51315, E-Mail waltermueller-attendorn@t-online.de.
von T. Kleine, Hansestadt Attendorn [Text/Fotos]
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