CJD Olpe unterstützt bei der Ausbildung von Berufskraftfahrer/innen

WOLL Sauerland AWZ

 

Ohne Fahrer rollt die Ware nicht

Es ist ein wichtiger Schritt, den das CJD Olpe gemeinsam mit acht Auszubildenden und den teilnehmenden Firmen gehen wird. Um dem Fachkräftemangel im Transportwesen entgegenzuwirken, startet das CJD am 8.8. mit dem Projekt AWZ (Aus-und Weiterbildungszentrum) für Berufskraftfahrer. In Wissen hat es bereits funktioniert, jetzt sollen auch hier Auszubildende zum Erfolg geführt werden. Anlass dazu geben unter anderem erschreckende Zahlen: „In jedem Jahr hören 25.000 Berufskraftfahrer auf, 15.000 rücken nach.“, so Michael Weißenfels, Fachbereichsleiter für berufliche Bildung, Gesundheit und Rehabilitation. Das Defizit von 10.000 Facharbeitern ist erschreckend. Höchste Zeit, dass etwas getan wird.

Unterstützung für Auszubildende und Ausbilder

Die AWZ übernimmt ab August für interessierte Firmen das erste Ausbildungsjahr. Innerhalb dieses ersten Jahres werden nicht nur Grundqualifikationen wie der Führerschein Klasse C/CE angeboten. Darüber hinaus sollen auch technische und sogar soziale Defizite ausgebügelt werden. Die heutigen Berufskraftfahrer werden durch diverse Technisierungen unterstützt, die den Arbeitsalltag insgesamt erleichtern, jedoch erst mal erlernt werden müssen. Gerade für leistungsschwache Auszubildende aus sozial schwachen Familien reicht die AWZ darüber hinaus eine helfende Hand, wenn es erforderlich ist.

Partner der ersten Stunde 

Insgesamt neun Kooperationspartner konnte der CJD für sein Projekt inzwischen gewinnen. Die Unternehmer bezahlen das erste Jahr der Auszubildenden und finanzieren die Arbeit der AWZ mit einem Obolus. Darüber hinaus wird die AWZ auch Workshops anbieten, um das Projekt zu finanzieren. Für die Unternehmen ist dies eine Win-Win-Situation, denn sie erhalten bereits ab dem zweiten Lehrjahr einen auszubildenden Berufskraftfahrer mit Führerschein und dem wichtigsten Know How. Sie alle hoffen, so die hohe Abbrecherquote von 50% langfristig um die Hälfte senken zu können.

  • Hufnagel Service GmbH, Olpe
  • Bauking Südwestfalen GmbH, Finnentrop
  • GVS Getränkebetrieb Südwestfalen GmbH & Co. KG, Kreuztal
  • Bernhard Heisiep Lastwagentransporte und Spedition GmbH & Co. KG, Finnentrop
  • Heuel Transport GmbH, Meinerzhagen
  • Spedition Kniep GmbH & Co. KG, Attendorn
  • SLT24, Attendorn
  • Raiffeisen Sauer-Siegerland eG, Attendorn
  • Fahrschule Annette Bicher, Olpe

Dem Beruf ein neues Gesicht geben

Weiterhin haben sich die AWZ und ihre Kooperationspartner auf die Fahne geschrieben, das verklärte Bild des Berufskraftfahrers in ein anderes Licht zu rücken. Die Zeiten, in denen der Kraftfahrer Frank Meersdonk in der Serie „auf Achse“ die Jugendlichen begeisterte, sind längst vorbei. Vorbei ist auch der Glaube, dass man es hier mit einem der romantischen Helden-Berufe zu tun hat, in denen alte LKW ohne technischen Schnick-Schnack durch diverse Abenteuer gelenkt werden. Diese Darstellung ist auch gar nicht das Bestreben der AWZ und ihrer Partner.
Vielmehr soll klar werden, dass Berufskraftfahrer – gerade in Südwestfalen – sehr gebraucht werden und für die Industrie unabdingbar sind, weshalb sie es immerhin zu den Alltagshelden der Region schaffen. Diese Wertschätzung erkennt man zumindest hier, in der Region der Weltmarkführer, an höheren Löhnen. Darauf achtet auch das CJD bei der Auswahl ihrer Betriebspartner. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind auch Frauen gern gesehene Auszubildende, denen die Unternehmer genauso vertrauen und wertschätzen.

Schlechtes Image zu Unrecht

„Zu Unrecht hat der Berufskraftfahrer ein schlechtes Image in unserer Gesellschaft. Wir benötigen diese Arbeitskräfte mehr denn je“, erklärt Michael Weißenfels nachdrücklich.  „Und die Tätigkeit beschränkt sich nicht „nur“ auf den Transport von Gütern auf überfüllten Straßen.  Mit hoher Eigenverantwortlichkeit ist der Berufskraftfahrer auch immer das „Aushängeschild“ des Betriebes. Sein Verhalten trägt wesentlich dazu bei, ob ein Betrieb beim Kunden in guter Erinnerung bleibt oder eher nicht.“
Im AWZ haben die künftigen Auszubildenden die Chance, diese Vielfalt kennenzulernen.
„Unsere Partner bieten vom Gefahrguttransport über die Entsorgung, den Spezialtransport, den Baustellenverkehr bis hin zum internationalen Fernverkehr für jeden Interessenten einen passenden Betrieb.“ berichtet Michael Weißenfels und weiter: „Das Konzept ist gut und wir werden weitere Kooperationspartner gewinnen können. So entsteht ein starker Unternehmerverbund, der einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Südwestfalen liefert.“
Auch vor  diesem Hintergrund wird das Engagement seitens der Agentur für Arbeit und der Industrie- und Handelskammer mit Rat und Tat unterstützt. So wird die Agentur für Arbeit beispielsweise intensiv bei der Akquise von Auszubildenden helfen.
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