Westfalenpreis der 420er

WOLL Sauerland Westfalenpreis

Am Wochenende, 9. und 10. April 2016, kämpften 17 Crews von Nachwuchsseglern um den Westfalenpreis der 420er, der auf dem Biggesee vom Yacht-Club Lister (YCL) ausgerichtet wurde. Aufgrund des mangelnden Windes war es etwas schwierig. Von der Bigge waren vier Teams gemeldet.
Die 420er sind 2-Mann-Jugendjollen. Die Mannschaft besteht aus Steuermann und Vorschoter. Dabei ist es nicht so, dass der Vorschoter wenig zu tun hätte, während der Steuermann taktisch möglichst schlau den Weg durch die besten Windfelder sucht. Tatsächlich sind die physischen und psychischen Anteile gut verteilt.
Sicher muss der Steuermann ein Gefühl für den Wind haben und das Boot auf jedem Kurs auch sicher auf diesem halten. Im anderen Fall hat der Vorschoter – insbesondere bei viel Wind – kaum eine Chance, wenn er auf den Bootsrand steigt, um sich ins Trapez zu hängen. Ein falscher Schlenker des Steuermanns kann in diesem Fall dafür sorgen, dass der Vorschoter nicht mehr im Trapez steht, sondern im Wasser landet. Im schlimmsten Fall kommt das Boot so aus dem Gleichgewicht, dass es kentert. Damit verliert die Crew wertvolle, kaum noch aufzuholende Zeit, wenn das Boot wieder aufgerichtet und auf Kurs gebracht werden muss.
Der Vorschoter ist während der Regatta dafür zuständig, den Wind auf dem See zu finden und dem Steuermann hierzu taktische Hinweise zu geben. Auch das Bewegen im Boot ist ein wichtiger Bestandteil, ebenso wie das bereits oben erwähnte Ausreiten im Trapez auf dem Am-Wind-Kurs (Wind von schräg vorne). Wenn der Wind aus achterlicher Richtung kommt (von hinten), ist der Vorschoter für das Setzen des Spinnakers zuständig. Dies muss sehr schnell passieren und jeder Handgriff muss sitzen.
Gut vorbereitet trotz der erst jungen Saison, begaben sich die Jugendlichen am Samstag Mittag bestens gelaunt in Richtung Start. Gerne wollten sie ihr
Können bei den oben beschriebenen Aktionen zeigen. Die Sonne meinte es am Wochenende gut mit ihnen, der viel wichtigere Wind jedoch nicht so. Dieser verfiel entweder total der Frühjahrsmüdigkeit und schlief ein oder drehte so sehr, dass ein Start nicht möglich war. So hangelte man sich von einer Startverschiebung zur nächsten und konnte am Samstag nur einen einzigen Lauf am späten Nachmittag segeln. Familie Royla ließ hierbei keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit. Alle Hoffnung für weitere Wettfahrten wurde auf den folgenden Sonntag gesetzt.
Leider wurde diese enttäuscht. Es gab zwar etwas mehr Wind, der kam aber aus so unterschiedlichen Richtungen, dass es nicht möglich war, eine faire Wettfahrt bis zum Ende durch zu segeln. Es blieb daher bei dem einen Lauf vom Samstag Nachmittag.
Damit konnte zum Schluss folgende Platzierung festgestellt werden:
Platz 1: Philipp und Jonas Royla (SK Bayer Uerdingen), Platz 2: Janek
Struchholz (Düsseldorfer Yacht-Club) und Kim Fernholz (YCL), Platz 3: Deike
Bornemann (Seglerverein Weener) und Charlotte Lind (Duisburger Yacht-Club)
Die Bigge-Teams landeten auf den Plätzen 6 (Roman Damm und Robert Brüggemann),13 (Isabel Mathea und Malvina Krause) und 14 (Amelie Meeser und Franziska Beul).