Wiedersehen im St.-Liborius Altenheim

WOLL Sauerland Altenheim

Manchmal, da sorgt der Zufall für die schönsten Geschichten im Leben. Das finden auch Hedwig Rinschede und Elisabeth Uphoff. „Stellen sie sich vor, ich habe hier im Seniorenhaus St. Liborius meine Schulfreundin wiedergetroffen.“ Hedwig Rinschede kann es im ersten Moment gar nicht fassen. „Wir haben uns Jahre nicht gesehen und dann begegnen wir uns in der Kapelle des Hauses.“ Für Hedwig Rinschede ein ganz besonders Wiedersehen, denn die rüstige Seniorin ist immerhin schon 98 Jahre alt. „99 werde ich im Sommer.“ Ihre Freundin aus Kindheitstagen ist schon 99 Jahre. Beide sind zurzeit im Seniorenhaus St. Liborius. Aber dass sie sich hier auch begegneten, da hatte das Schicksal mächtig die Finger im Spiel. Beide Frauen, geboren im Jahre 1916, kommen aus Attendorn. An der Kölner Straße und der Windhausener Straße waren sie zu Hause. „Wir kamen damals zusammen in eine Klasse der katholischen Volksschule“, erinnert sich Hedwig Rinschede, „Die war am Klosterplatz in Attendorn.“ Eine Gruppe von sechs Mädchen freundete sich an und auch ihre Freizeit verbrachten sie zusammen. „Einmal im Monat haben wir uns getroffen und haben zusammen Kaffee getrunken.“ Die beiden Frauen kichern wie damals als junge Mädchen, wenn sie von dieser Zeit erzählen. Doch dann heirateten beide. Elisabeth Uphoff zog mit ihrem Mann nach Holland und lebte dort einige Jahre. „Ich hatte keine eigenen Kinder, aber mein Mann hat einen Sohn mit in die Ehe gebracht.“ Nach dem Tod ihres Mannes reiste sie viel. „Nach Attendorn bin ich hauptsächlich zu Familienfesten gekommen.“
Hedwig Rinschede heiratete ebenfalls, blieb aber in Attendorn, bekam Kinder und Enkelkinder. Heute lebt sie im Haus ihres Sohnes. „Dort wird zurzeit nach einem Wasserschaden renoviert. Daher bin ich im St. Liborius in der Kurzzeitpflege.“ Elisabeth Uphoff hingegen lebt seit zweieinhalb Jahren im St. Liborius. Und obwohl sie nur wenige Meter voneinander entfernt lebten, musste das Schicksal nochmals eingreifen, damit sie sich treffen. „Ich speise normalerweise auf meinem Zimmer“, so Elisabeth Uphoff. „Ich bin zu den Mahlzeiten in der Sebastianstube“, ergänzt Hedwig Uphoff. „Also wären wir uns nicht beim Essen begegnet.“ Doch die Kapelle, die besuchten beide; und hier trafen sie sich per Zufall wieder. Als sie hörten, wem sie gegenüber saßen, war die Freude groß, sich nach so vielen Jahren wieder zu treffen. Jetzt haben die beiden Frauen viel zu erzählen, von früher, der Schulzeit und Kindheit, aber auch von ihrem späteren Leben, in dem sie sich aus den Augen verloren hatten. „Es ist schon ein Geschenk, sich in unserem Alter nochmals zu treffen. Und da wir beide auch noch fit im Kopf sind, ist es umso schöner, die Nachmittage jetzt zusammen zu verbringen“, freuen sich beide.
Text und Fotos: Barbara Sander-Graetz
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