WOLL-Kinderreporter bei Häner Zimmerei und Hausbau

WOLL Sauerland Kinderreporter

Wenn man etwas übertreibt, aber wirklich nur ein bisschen, dann kann man sich das bei der Zimmerei Häner in Gerlingen ungefähr so vorstellen: Du drückst auf einen Knopf und hinten kommt ein ganzes Haus raus. Das ist keine Hexerei, sondern die Arbeit der modernen Abbundanlage, die alles das lesen und umsetzen kann, was die Holzfachleute vorher am Computer programmiert haben. Dort sieht man am Bildschirm, wie das spätere Haus mit seinen ganzen Einzelteilen aussehen soll. Zimmermeister Tim Häner kann das nicht nur genau erklären, sondern auch vorführen. Wenn man so etwas noch nie gesehen hat, dann wundert man sich allerdings, was so alles möglich ist.
Ganz früher musste das noch von Hand gemacht werden. Jeden Balken im Haus musste man sich einzeln vornehmen und ausmessen, anzeichnen, sägen, hobeln, bohren und so weiter. Ganz früher, ja, auch da können die Häners mitreden, schließlich sind die Brüder Tim und David bereits die sechste Generation, die dieses Hand-werk im eigenen Betrieb ausübt, denn die Zimmerei Häner gibt seit fast 150 Jahren! Aber zurück an den Computer. Auch die Begriffe muss man mal gehört haben, denn alle Teile haben spezielle Namen, wie Sparren und Pfetten, Gauben und Eindeckung und so weiter. 14 Mann, davon zwei Meister, Vater Peter Häner und sein Sohn Tim, den wir bereits kennen- gelernt haben, können mit der neuen Technik an einem einzigen Tag draußen auf der Baustelle ein ganzes Haus hinstellen, mit Dach, bereits verputzt und mit allen Fenstern. Und weil die Maschinen so schnell sind, spart der Bauherr viel ein, weil die Arbeitsstunden auf der Baustelle das Teuerste sind.

Und nun zeigt uns Tim Häner, wie es gemacht wird.

Das Programm am Computer zeigt genau an, wie viele Balken gebraucht werden. Die schiebt man in die Abbundanlage hinein, eine Maschine, so groß wie eine Garage, und schon werden sie alle ruck-zuck nacheinander mit großen Messerköpfen bearbeitet, dass in Wolken die Späne fliegen! Was dann fertig hinten rauskommt, passt alles perfekt zusammen.
Nun werden aus den einzelnen Balken ganze Häuserwände von den Zimmerern bei Häner zusammengebaut. Mit Fenstern und allem Drum und Dran. Sogar der Verputz ist schon drauf! Nebenan, in einer neuen Halle, ist der Elementebau. Da werden zum Beispiel die Dächer fix und fertig gemacht, sodass man hinterher nur noch die Dachpfannen aufbringen muss.
Etwas 25 Häuser werden so im Jahr gebaut. Dazu gibt es übrigens einen tollen Clip auf unserer Website www.woll-biggesee.de, wo im Zeitraffer so ein Haus von Häner aufgestellt wird.
Was uns besonders aufgefallen ist, das war die gute Stimmung im Laden. Vielleicht liegt es daran, dass man immer sofort sieht, was man da zusammenbaut. Und wenn am Abend plötzlich ein ganzes Haus da steht, dann kann man schon ordentlich stolz drauf sein.
Übrigens sind diese Gebäude enorm gut gedämmt und verträglich, weil sie ja aus Naturstoffen hergestellt werden, die ganz besondere Eigenschaften haben. Deshalb hat Häner Zimmerei+Hausbau auch ganz viel mit Umbauten und Dämmung von alten Häusern zu tun, weil man so enorm viel Energie einsparen kann. Und das ist besonders spannend, weil es immer wieder eine Herausforderung ist – und jedes Mal eine andere!
Häner Zimmerei + Hausbau findet man im Gerlinger Industriegebiet „Auf der Mark“. Der Besuch des Ausbildungsbetriebes mit zur Zeit vier Lehrlingen war ein besonders spannender Termin für uns. Wann bekommt man schon mal einen Bierkrug aus einem riesigen Holzbalken gefräst?


von Achim Gandras [Text/Fotos]
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