Der Sauerländer Regenwurm

WOLL Sauerland Regenwurm

Ich weiß, was Sie jetzt denken: Die Frau schreibt jetzt doch wohl keinen ganzen Artikel über ’nen Wurm? Hömma! Woll! Regenwürmer kennt man doch seit der Kindheit, vom Buddeln im Sauerländer Boden! Die meisten kennen auch die sehr mysteriöse Vermutung, dass ein Regenwurm, der in drei Teile geteilt wird, als drei Regenwürmer fröhlich weiterlebt.
Regenwürmer gehören zur Gruppe der Wenigborster. Von denen gibt es 3.500 unterschiedliche Arten. Beängstigend, oder? Regenwürmer selbst haben auch eine große Familie mit über 40 Arten! Wenn ein Regenwurm das Glück hat, nicht einem Sauerländer Kind zu begegnen, kann er bis zu acht Jahre alt werden und dabei bis zu 30 Zentimeter Körperlänge erreichen.
Regenwürmer sind Zwitter, genau wie Schnecken. Sie verfügen über einen erstaunlich komplexen Körperaufbau, inklusive Drüsen- und Sinneszellen, Mund, Darm, Speiseröhre, Magen, Geschlechtsorgane bis hin zu den Ausscheidungsorganen. Zwar sind manche Organe in jedem Wurmsegment angelegt, aber die lebenswichtigen Teile sind nur einmal vorhanden. Was recht schnell deutlich macht: Ein in drei Teile geteilter Regenwurm lebt gar nicht mehr weiter. Er ist einfach tot.
Regenwürmer ernähren sich vorbildlich: überwiegend von Blättern. Sie fressen sich kreuz und quer durch Garten, Wiesen und Wälder, sie gelten als sehr gute Bodenbelüfter. Die Regenwürmer, die auf einem Hektar Boden leben, scheiden im Jahr bis zu 50 Tonnen fruchtbaren Kot aus. Wiederum beängs-tigend, dieses Volumen für so einen kleinen Wurm – egal, wie viele! Das Temperaturoptimum liegt bei 13 Grad – was grob dem typischen Sauerländer Sommer entspricht. Im Winter verfällt der Wurm in eine Art Kältestarre. Der Nachteil des Regenwurmes gegenüber seinen Jägern liegt auf der Hand: Er kann nicht so schnell flüchten wie die Maus. Gut, dass es Regenwürmer in nahezu unlimitierter Anzahl gibt!
Text: Kerstin Matthies, Fotos: Thorsten Hinke
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