Holzschnitzer Hubert Bender aus Attendorn

WOLL Sauerland Hubert Bender

Hubert Bender wohnt auf dem Grafweg in Attendorn und ist begeisterter Holzschnitzer. Seit über 25 Jahren pflegt er dieses Hobby. Erlernt hat Bender das Holzschnitzen in VHS-Kursen. Dozent Friedhelm Clemens aus Wenden-Elben hat ihm das nötige Rüstzeug für sein Steckenpferd über viele Jahre vermittelt und stand immer hilfreich zur Seite. Zunächst waren es figürliche Darstellungen, die Hubert Bender schnitzte. Die Bilder in einem kleinen Album zeugen davon, dass der Attendorner die verschiedensten Motive fertigte. Seine Frau Anita profitierte ebenfalls von seinen künstlerischen Fähigkeiten. Er schnitzte für sie eine stolze Spanierin. Aber auch die Gottesmutter, einen Nachtwächter sowie Karnevalszepter für die Attendorner Kattfiller und die Ennester Karnevalisten „produzierte“ der leidenschaftliche Schnitzer. Ein Wisent aus Holz, wie sie jetzt lebend am Rothaarsteig anzutreffen sind, ist auch eines seiner Werke. Nach einem Feuer am Heiligenhäuschen am Heiderbaum hat er im Auftrag der Niedersten Poorte einen 50 Zentimeter großen heiligen Antonius geschnitzt. Mittlerweile befasst sich der Hobbykünstler weniger mit figürlichen Darstellungen. „Die jungen Leute richten sich heute anders ein“, sagt Bender und so schwenkte er um.

WOLL Sauerland Hubert Bender

In getrockneten Baumpilzen, knorrigen Ästen oder glitzernden Steinen geben seine Edelweiß-Exponate ein ptächtiges Bild ab.


Im Urlaub in Bayern hatte er vom Edelweiß-Schnitzen, einer Alpenländischen Volkskunst, erfahren. Die Tradition des Edelweiß-Schnitzens geht zurück in die Geschichte der alten Holzknechte. „Was die Bayern können, das können wir, weiter nördlich gelegen, auch“, dachte sich der 68-Jährige. Und so machte er sich nach dem Urlaub ans Werk und fertigte aus Linden- und auch Buchenholz entsprechende Rundhölzer. Das Holz muss feucht sein, dann lässt sich die Blüte am besten ausarbeiten. Mit seiner Fingerfertigkeit und dem Schnitzmesser als Werkzeug stellt er den mehrzackigen Stern her. Der Stengel bekommt die in der Natur ebenfalls vorhandenen Blätter. Die fertige Alpenblume wird zu einer Augenweide, wenn sie in einem bizarren Stuken oder in einem Baumpilz erstrahlt. Bender geht mit offenen Augen durch die Natur. So findet er in den Wäldern seine Baumpilze oder beim Osterholz stellen der Niedersten Poorte Stuken für seine Kunstwerke. Auch schön glitzernde Steine aus der hiesigen Gegend sowie Specksteine bilden einen ansehnlichen Unterbau. Nur noch selten haben Wanderer und Bergsteiger das Glück, eine der bekanntesten und symbolträchtigsten Alpenblumen zu entdecken. Die Pflanze ist in Bayern, Österreich und der Schweiz stark gefährdet und oft nur noch in unwegsamen Bergregionen zu finden. Nachbildungen aus Holz findet man an den Hüten der bayrischen Trachtler, deren Vereine oft das Edelweiß als Erkennungs- oder Markenzeichen tragen. In kleinen Vasen als Deko auf der Fensterbank machen sich die Kunstwerke aus Holz ebenfalls gut.
Seit zehn Jahren zählten auch Weihnachtsbäume zu seinem Repertoire. Der Kleinste, unter der Lupe angefertigt, ist mit nur vier Millimetern Höhe schon verdächtig für das Guinnessbuch der Rekorde. Benders größter Weihnachtsbaum misst 50 Zentimeter. Das Schnitzen und Veredeln dauert bei diesem Prachtexemplar 115 Stunden. Zeitaufwendig ist dieses Hobby. So arbeitet der Hansestädter vier Stunden an einem zehn Zentimeter hohen Bäumchen. Lindenholz und Miranti (aus diesem Holz werden Fensterrahmen gemacht) sind seine bevorzugten Holzsorten. Jeder seiner Weihnachtsbäume ist ein Unikat.

Wer Interesse hat, kann sich bei Hubert Bender, Grafweg 39, 57439 Attendorn, Telefon 02722/637142, gerne informieren. Mit seinen Exponaten geht er am 8. und 9. November 2014  auf die Ausstellung für Hobbykünstler. Diese beginnt jeweils um 11 Uhr in der Stadthalle Meinerzhagen.

Text / Foto: Meinolf Lütticke
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