Von Attendorn nach Istanbul

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Unzählige historische Bauwerke, das Leben zwischen den beiden Welten Europa und Asien, die Kunst des Straßenhandels, die Leidenschaft für den Fußball, Religion und Politik, die faszinierende Küche der Türkei und die Aufregung eines Bootsunfalls. Und das in gerade einmal vier Tagen. Diese Bilanz zogen sechs Attendorner, die sich zu einer Studien- und Kulturreise in die Metropole Istanbul aufmachten.
Sven Bonacker, Gerrit Schiffer, Besnik Mamaj, Aydo Gündogan, Aziz Dogru und Tom Kleine, die sich bereits seit einiger Zeit durch ihre gemeinsame Tätigkeit für den Türkischen Eltern-verein Attendorn (T-EV-A) oder auf andere Weise kennen, fassten den Entschluss, die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2010 mit eigenen Augen kennenzulernen.
Natürlich standen die für jeden Touristen fast schon verpflichtenden Besuche eines Basars, der spätantiken Zisterne Yerebatan Sarnici, der Hagia Sophia, des Topkapi-Palasts, des leider wegen Renovierungsarbeiten gesperrten Deutschen Brunnens, einer griechisch-orthodoxen Kirche und der Sultan-Ahmet-Moschee (in Europa auch als „Blaue Moschee“ bekannt) auf dem Programm.
Doch es waren die vielen kleinen Begebenheiten und Ereignisse am Rande, die diese Reise für die sechs Freunde so unvergess-lich werden ließ. Begebenheiten wie die Besichtigung der Privatschule „Fatih Koleji“, die Einladung zum Abendessen bei einer türkischen Familie oder der Abend in einem Fan-Café von Fenerbahce Istanbul, wo die Gruppe aus Attendorn gemeinsam mit vielen Fener-Fans das Europapokalspiel bei Benfica Lissabon erlebte.
„Dank der Ortskenntnisse von Aziz Dogru und Aydo Gündogan durften wir Istanbul abseits der Touristen-Hochburgen kennenlernen.“ Die vier „Kartoffeln“, also die vier Deutschen, waren begeistert vom Alltag in der Metropole am Bosporus. Natürlich durfte dabei ein Besuch in einem originalen Dampfbad („Hamam“) ebenso wenig fehlen wie das Kennenlernen der berühmten Fingerfertigkeit eines türkischen Barbiers oder die weltberühmte „Eismannshow“ der heimischen Eisver-käufer.

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Sechs Attendorner erlebten aufregende Tage in der Metropole Istanbul.


Überhaupt liefen die Geschmacksnerven der sechs Attendorner in diesen Tagen auf Hochtouren. „Schon Tage vor der Reise hatte uns Aziz Dogru darauf vorbereitet, dass wir in den vier Tagen Istanbul wohl alle sechs Kilo zunehmen würden. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er damit schon den ersten Tag meinte“, blickt Tom Kleine schmunzelnd auf die hervorragende türkische Küche zurück.
Da ließ es sich auch verschmerzen, dass sich die bierverwöhnten Sauerländer zurückhalten mussten, was den Konsum des Gerstensaftes anging. Tom Kleine: „Am Ende des ersten langen Tages wollten sich Sven und ich ein kühles Efes-Pils gönnen. Natürlich wussten wir um die Bedeutung des Alkoholtrinkens in der türkischen Öffentlichkeit, zumal wir im Eyüp-Viertel wohnten, einem der religiösesten Viertel der Stadt. Vorsichtig versteckten wir uns hinter der Mauer vor unserem Hotelzimmer. Nach nur einem Schluck stand plötzlich die Hotel-Security vor uns beiden. Freundlich, aber bestimmt, wiesen sie uns zurecht. Den zweiten Schluck nahmen wir dann im Hotelzimmer zu uns. Sehr zur Freude von Aydo, der sich türklopfend als Security-Mann ausgab und uns einen zweiten Schrecken einjagte.“
Die „Kartoffeln“ haben es überlebt. Ebenso wie einen Bootsunfall auf dem Bosporus am letzten Tag. Gut gelaunt bestiegen die sechs Neu-Istanbuler das Boot, das die Gruppe zwei Stunden über den Bosporus schippern sollte. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war der Bosporus zwischen Asien und Europa aber nach gut einer Stunde wegen Nebel nicht länger passierbar. Eine Rückkehr in den europäischen Hafen war damit nicht mehr möglich. Alle Schiffe mussten den Stadtteil Üsküdar im asiatischen Teil der Stadt ansteuern. Bei dieser Aktion rammte ein anderes Schiff das Boot mit den Attendornern an Bord. Tom Kleine: „Erst als wir abends auf dem Weg zum Flughafen an einer Raststätte die türkische Nachrichtensendung im Fernsehen verfolgten, wurde uns das Ausmaß dieses für uns so empfundenen ,Remplers‘ bewusst: Auf dem Nachbarboot gab es drei Verletzte und die Passagiere dort mussten die Rettungswesten anziehen.“ Dies tat der unvergleichlichen Atmosphäre in Istanbul jedoch keinen Abbruch. Und von den jüngs-ten Ausschreitungen in Istanbul hat die Gruppe ebenfalls nichts mitbekommen. Nach vier wunderbaren Tagen stand für die sechs Attendorner fest: „Istanbul Seni Seviyorum – Istanbul, ich liebe Dich!“
Den kompletten Reisebericht gibt es unter „Short Stories“ auf der Homepage www.tomkleine.de.
Text: Tom Kleine
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